Zone C - Sebastian Caspar [Rezension]

Dieser Strudel ist mein Leben

(Zone C, Seite 153) 

Info 

• Titel: ZONE C
• Autor: Sebastian Caspar
• Verlag: KLAK
• Preis: 12,90€
• Seitenzahl: 153 Seiten
• ISBN: 978-3-943767-23-0

Die ersten Sätze:

Jeder von uns weiß, wo was geht, und du könntest meinen Opa fragen, wer für den Flow zuständig ist, den Flow, der Kaputte und Junkies auf die Straße spuckt und uns die Nächte mit einem Affen im Nacken wach hält.

Crystal Meth ist ein Gemisch aus Ephedrin, Abflussreiniger und Batteriesäure. Eine Droge ohne Anspruch, härter und billiger als Kokain, und damit passend für den Osten Deutschlands. Der 19jährige Sten lebt dort mit seiner depressiven Mutter in einer Kleinstadt und sein Alltag wird bestimmt vom Konsum der Droge und Erinnerungen an seine Freundin Asic, die zum Studieren in den Westen gegangen ist. Da Asic seither nichts mehr von sich hören lässt verliert sich Sten immer mehr in kalten, unverbindlichen Beziehungen. Halt auf seiner ziellosen Suche findet er nur in dem unbeschwerten Verhältnis zu seinem Freund Monti, der scheinbar naiv und sorglos in den Tag hinein lebt. Was Sten nicht weiß: Monti birgt ein dunkles Geheimnis, und er selbst befindet sich näher am Abgrund, als ihm bewusst ist. Ein verstörendes Porträt der Nachwendejugend, die, geprägt durch ihr marodes Umfeld, an der Wirklichkeit zu zerbrechen droht.

(Quelle)

>>ZONE C<< habe ich als Rezensionsexemplar vom Autor Sebastian Caspar zugeschickt bekommen und freue mich unglaublich darüber! Ich bedanke mich nochmals herzlich dafür. 

Als zentrales Thema fungiert Stens Abhängigkeit von der Droge Crystal Meth, in der er gefangen ist. Sten lebt verlassen von seinem Vater bei seiner depressiven Mutter und trauert seiner Ex-Freundin Asic extrem hinterher. Um ihn herum zerbricht alles und die einzige Konstante in seinem Leben ist die Droge, ohne die er nicht mehr funktionieren kann. Jedoch kann ihm C seine Einsamkeit und die Enttäuschung über sein kaputtes Leben nicht nehmen. Immer tiefer wird er in einen Strudel der Sucht gezogen durch den er der Wirklichkeit entflieht.

Sebastian Caspar ziert seinen ersten Roman >ZONE C< mit einem einzigartigen, wirkungsvollen und authentischen Schreibstil. Anfangs bereitete mir dieser jedoch ein bisschen Probleme. Zunächst störten die malerischen Beschreibungen der Umwelt in Mitten der Szenen, in die man hinein geschmissen wird, den Lesefluss. Doch relativ schnell lernte ich den Wert des Schreibstiles zu schätzen und ich finde ihn letztendlich doch sehr passend und gelungen, denn der Autor schafft es, dem Leser die verwirrende Gedankenwelt, in der man ich unter Drogeneinfluss befindet, glaubwürdig nahe zu bringen. Die Erzählungen sind offen, ungeschminkt, konfus und schaffen eine erschreckende und verstörende Atmosphäre. 

Der eigentlich spannende und alles entscheidende Moment, wird erst kurz vor Schluss enthüllt und bietet die Gelegenheit intensiv über die Story nachzudenken. Man braucht einige Zeit um >>ZONE C<< zu verinnerlichen. Es ist definitiv ein Buch, das nicht spurlos an einem vorbei geht und auf seine eigene Art und Weise besonderst ist. 
Das Thema lies mich nicht mehr los und ich habe mir sehr viele Gedanken darüber gemacht. 

Zone C 

4 von 5 Pfauen